Fördert Fernsehen Gewalt?
Diese Seite wurde seit 2 Jahren inhaltlich nicht mehr aktualisiert.
Unter Umständen ist sie nicht mehr aktuell.
BiblioMap
Bemerkungen
Lernpsychologen und Medienforscher gehen
dieser Frage schon seit Jahrzehnten nach
und kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen.
Es wird ebenso nachgewiesen, dass Gewalt
in Filmen ansteckend wirke, wie auch, dass
sie im Gegenteil von eigenen Gewalthandlungen
abhalte oder dass man seine aggressiven Triebe
stellvertretend durch Filmpersonen abreagiere.
Von Urban Zehnder im Buch Kinder vor dem Bildschirm (1988) Bis heute konnte dieses Bindeglied von den Sozialwissenschaftlern und Forschern, die alle Anstrengungen unternommen haben, um sein Vorhandensein nachzuweisen, nicht gefunden werden. Die überaus abstoßenden, sadistischen, erstaunlich variationsreichen Gewalttaten, die auf den häuslichen Bildschirmen zu sehen sind, dürften zweifellos unterschwellige Auswirkungen auf das Verhalten der Kinder haben, aber sie rufen bei ihnen kein kraß asoziales Verhalten hervor.
Von Marie Winn im Buch Die Droge im Wohnzimmer (1977) im Text Das Kind in der Welt des Fernsehens auf Seite 100In der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts trugen Tausende und Abertausende deutscher Jugendlicher 9 mm-Pistolen, Mauser, Luger, Walther, aber nie beging irgendein deutscher Jugendlicher ein Verbrechen wie in Erfurt. Obwohl also die Schusswaffen seit über einem Jahrhundert vorhanden waren, verübte niemals in der menschlichen Geschichte irgendein Jugendlicher ein Verbrechen wie das in Jonesboro, Littleton und Erfurt. Wir dürfen die Schusswaffen als Faktor in der Gleichung nie außer Acht lassen, aber die eine Frage müssen wir uns immer stellen: "Was ist der neue Faktor?" Und die Antwort wurde uns durch alle bedeutenderen wissenschaftlichen und medizinischen Gremien gegeben, die nicht von der Gewaltindustrie «gekauft» sind. Die Antwort lautet, dass unsere Gewaltdarstellungen in Fernsehen, Filmen und Videospielen unseren Kindern das Töten beibringen.
Von Dave Grossman im Buch Stop Teaching Our Kids to Kill (1999) Zitationsgraph
Zeitleiste
12 Erwähnungen
- Einführung in die Medienpädagogik - Aufwachsen im Medienzeitalter (Heinz Moser)
- Gewalt und Fernsehen
- Die Droge im Wohnzimmer (Marie Winn) (1977)
- Kinder vor dem Bildschirm (Urban Zehnder) (1988)
- Stop Teaching Our Kids to Kill - A Call to Action Against TV Movie and Video Game Violence (Dave Grossman, Gloria DeGaetano) (1999)
- Vorsicht Bildschirm! - Elektronische Medien, Gehirnentwicklung, Gesundheit und Gesellschaft (Manfred Spitzer) (2005)
- 6. Gewalt im Fernsehen
- Die glückliche Gesellschaft (Richard Layard) (2005)
- Töten lernen per Software (Manfred Spitzer) (2006)
- Computer (ICT), Grundschule, Kindergarten und Neue Lernkultur (Hartmut Mitzlaff) (2007)
- Computer machen dick, dumm und gewalttätig? - Wider den Hang zur Vereinfachung (Ursula Arbeiter)
- Der Riss in der Tafel - Amoklauf und schwere Gewalt in der Schule (Frank J. Robertz, Ruben Philipp Wickenhäuser) (2010)
- Generation 2.0 und die Kinder von morgen - aus der Sicht eines Kinder- und Jugendpsychiaters (Reinhart Lempp) (2012)
- Digitale Demenz - Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen (Manfred Spitzer) (2012)
- Macht Gewalt in Unterhaltungsmedien aggressiv? (Tobias Rothmund, Malte Elson, Markus Appel, Julia Kneer, Jan Pfetsch, Frank Schneider, Carmen Zahn) (2015)