Behauptung 29: Das Internet im Unterricht macht die heile Welt der Schule mit der harten Realität des Alltags kaputt.
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Bemerkungen
Ich hatte einmal die Vorstellung, dass die Schüler an der Schule in einem geschützten Feld auf die grosse, böse Welt vorbereitet werden, damit sie in ihr bestehen können. Mein Bild hat sich verändert. Die Schule kann sich von der Welt nicht loslösen, sie muss ihr verbunden bleiben. Als Schule hoffen wir, dass unsere Abgänger nicht nur mit der Welt zurechtkommen, sondern sie gestalten und verändern können und wollen.
Von Peter Mott im Text «Das Fabrikmodell der Schule gehört abgelöst» (2012) "Das Internet", pflegt der amerikanische Computerguru Joseph Weizenbaum zu sagen, "ist ein Müllhaufen, allerdings mit vielen Perlen drin." Stimmt. Das Internet ist ein Spiegel unserer Gesellschaft. Im Internet werden wir nichts Abscheuliches und Ekelerregendes finden, was es nicht auch im wirklichen Leben gibt. Bereiten wir also unsere Kinder darauf vor. Reden wir mit ihnen darüber und zeigen ihnen gute und interessante Web-Seiten.
Von Thomas Feibel im Buch Was macht der Computer mit dem Kind? (2002) im Text Computer-Kids wollen Eltern Die Ängste, die Internet bei Erziehenden auslösen, beruhen meist auf zu wenig Sachkenntnis. Interessanterweise stellen surfende Primarschüler, die an zweifelhaften Seiten hängen bleiben nach meiner Wahrnehmung keine wirkliche Gefahr dar. Das sind eher Schreckgespenster der Erwachsenen als Wirklichkeit der Kinder. Kinder surfen zu Lego, Basketball oder Popstars, nicht aber zu Pornoseiten. Gegenseitige Offenheit und vorallem Vertrauen sind die Basis für das gemeinsame Abstecken der Grenzen.
Von Andreas Saladin im Buch Schule im Netz (2003) im Text Gestadeck Times Die Internetrevolution hat zur Folge, dass wir unsere Einstellung über die Bedeutung
der Kindheit und Jugend radikal überdenken müssen. Diskussionen sollten sich heute
nicht mehr nur darum drehen, ob sich Kinder und Jugendliche problematische Seiten
ansehen und gewalttätige Games spielen dürfen, sondern auch darum, wie die
mediale Revolution bewältigt werden kann. Welche Selbstkompetenzen kann man bei
Kindern und Jugendlichen fördern, damit sie sich in der Informationsflut orientieren
und eine besonnene Wahl treffen können? Was kann man tun, damit sich Kinder und
Jugendliche selber schützen können und die Beschäftigung mit anrüchigen Themen
keine problematischen Folgen zeitigt?
Von Allan Guggenbühl im Text Abschied vom pädagogischen Schonraum? (2010) Verwandte Begriffe
Erwähnungen auf anderen Websites im Umfeld von Beat Döbeli Honegger
Website | Webseite | Datum |
---|---|---|
Argumente gegen das Digitale in der Schule | "Schutzraum Schule"-Argument | 07.08.2012 |
Zitationsgraph
Zitationsgraph (Beta-Test mit vis.js)
7 Erwähnungen
- The disappearance of childhood (Neil Postman) (1982)
- Computerkinder - Wie die Computerwelt das Kindsein zerstört (C. Eurich) (1985)
- Internet - Schöne neue Welt? - Der Report über die unsichtbaren Risiken (David Rosenthal) (1999)
- Fool's Gold - A Critical Look at Computers in Childhood (Colleen Cordes, Edward Miller) (2000)
- 2. Developmental Risks - The Hazards of Computers in Childhood
- Was macht der Computer mit dem Kind? - Kinder im Medienzeitalter begleiten, fördern und schützen (Thomas Feibel) (2002)
- Schule im Netz - Chancen und Gefahren (Forum Helveticum, Paolo Barblan, Arnold Koller) (2003)
- Gestadeck Times - Ein kritischer Blick zurück (Andreas Saladin)
- Abschied vom pädagogischen Schonraum? - Die Kultur des Internets zwingt uns, Kinder und Jugendliche schneller auf die reale Welt vorzubereiten (Allan Guggenbühl) (2010)