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Beats Biblionetz - Aussagen

Kinder und Jugendliche sind immer belasteter

iconBemerkungen

Ob junge Menschen derzeit tatsächlich psychisch stärker leiden oder ob die höhere Aufmerksamkeit und bessere Sensibilität zu mehr Diagnosen führt, können selbst Expert:innen nicht abschließend beurteilen.
Von Bent Freiwald im Text Analyse: Sind wirklich immer mehr Kinder psychisch krank? (2024)
Wenn Journalist:innen nur über kleine Ausschnitte der Daten berichten, kann das Bild der mentalen Krise unter Kindern und Jugendlichen schnell entstehen. Jede neue Pressemitteilung, die bei einzelnen Krankheitsbildern einen Anstieg der Symptome berichtet, zahlt dann auf diese Geschichte ein. Auch ich habe mir nicht bei jeder neuen Studie die Zeit genommen, das große Ganze zu hinterfragen. Jetzt weiß ich: Die Daten sind komplizierter, als es oftmals scheint. Die Erklärungen komplexer.
Von Bent Freiwald im Text Analyse: Sind wirklich immer mehr Kinder psychisch krank? (2024)
Seit einigen Jahren bezeugen Studien aus Europa einen Abwärtstrend in der mentalen Verfassung von Jugendlichen. Eine Erhebung unter mehr als 11 000 Schweizerinnen und Schweizern ab 14 Jahren ergab beispielsweise, dass das Wohlbefinden von Menschen zwischen 14 und 25 Jahren schon in den drei Jahren vor der Pandemie stetig abfiel, während es in allen anderen Altersgruppen gleich blieb. Die jungen Leute klagten immer mehr über negative Gefühle, waren unzufriedener mit dem Leben, reizbarer, hatten öfter Schlafprobleme und Kopfschmerzen. Forscher suchen noch nach Erklärungen für diese Entwicklung.
Von Jana Hauschild im Text Sie können nichts dafür (2024)
Rahel TschoppImmer mehr Kinder brauchen psychologische Hilfe. Das hängt unter anderem mit der Schule zusammen, denn der Druck ist teilweise enorm. Mancherorts spüren die Lernenden schon in der dritten Klasse, dass es bald losgeht mit der Selektion. Es ist eine Eigenheit des schweizerischen, österreichischen und des deutschen Schulsystems, dass wir so früh selektionieren. In Skandinavien lernen die Kinder zehn Jahre lang in der gleichen heterogenen Gruppe, erst dann werden die Weichen gestellt. Das entlastet, weil es diesen harten Druck auf elf-, zwölfjährige Kinder nicht gibt. Und es gibt den vielen Kindern mehr Zeit, die Spätzünder sind, die Unterrichtssprache beim Schulstart zu wenig beherrschen oder in einem bildungsfernen Zuhause aufwachsen.
Von Rahel Tschopp im Text Die Schule der Zukunft (2024)

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