Die Lernmotivation gilt als einer der wichtigsten individuellen Prädiktoren für gelingende Lernprozesse und für schulischen Erfolg. Die Erfüllung der psychologischen Grundbedürfnisse nach Autonomie, Kompetenz und sozialer Eingebundenheit nimmt dabei eine zentrale Rolle für die qualitative Ausprägung der selbstbestimmten Motivation ein. Der vorliegende Text stellt die Beziehung zwischen zwei Formen der selbstbestimmten Motivation – intrinsische und identifizierte Motivation – und den psychologischen Grundbedürfnissen im Mathematikunterricht anhand einer Längsschnittstudie (drei Messzeitpunkte) mit 348 Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe I in den Mittelpunkt. Die Analysen von insgesamt sechs Cross-Lagged Panel Modellen ergeben keine reziproken Zusammenhänge, sondern ausschließlich autoregressive und vereinzelte unidirektionale Beziehungen, die jedoch in ihrer Stärke und Richtung zwischen den drei psychologischen Grundbedürfnissen (Relevanz der Inhalte als Proxy für Autonomie, Kompetenzerleben und soziale Eingebundenheit) variieren.