Ab welchem Alter sollen Kinder den Zugang zu Computern erhalten?
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Bemerkungen
Nach neuesten Schätzungen haben in Deutschland mehr als ein Drittel der unter 7-Jährigen Zugang zu einem Computer, teilweise sogar zum Internet.
Von Katharina Bissegger, Markus L. Stettler im Buch Computer im Kindergarten (2001) In der Unterstufe genügt ein Buch. Es sollte Spaß machen, in ihm zu lesen, es sollte sich neu anfühlen und neu riechen und damit etwas Besonderes sein.
Von Manfred Spitzer im Buch Lernen (2002) im Text Schule Wir brauchen keine Computer, weder im Kindergarten noch in der Grundschule oder in der Sekundarschule. Meine Empfehlung lautet: Computer erst ab Oberstufe.
Von Manfred Spitzer, Patrick Imhasly, Theres Lüthi im Text «Wir brauchen keine Computer in der Schule» (2008) Das, was man nur an und mit dem Computer lernen kann, ist herzlich wenig und kann kurz vor der Entlassung in die Arbeitswelt (zu der auch die Hochschule gehört) realistischer und wirksamer absolviert werden.
Von Hartmut von Hentig im Buch Die Schule neu denken (1993) im Text Schwierige Veränderungen auf Seite 60Wer nicht schon weiß, was eine "Und-Verknüpfung" oder eine "Oder-Verknüpfung" im logischen Sinne (der Boolesehen Algebra) ist, der kann auch im weltumspannenden Datennetz nicht sinnvoll nach Informationen suchen.
Von Manfred Spitzer im Buch Lernen (2002) im Text Schule auf Seite 419Computer work probably doesn’t need to begin until 5th or 6th grade, or maybe later, when children’s brains can withstand the neurological impact of screen stimuli and when their minds are ready to grasp cause and effect.
Von John Steinmetz im Buch Squeak, Open Personal Computing and Multimedia (2001) im Text Computers and Squeak as Environments for Learning Internet auf der Primarstufe ist an sich nicht gut oder schlecht. Sowie es viel anderes auch nicht in dieser verkürzten Sichtweise sein kann. Die Welt ist weder schwarz noch weiss, sondern bunt. Eine Diffenzierung tut not.
Von Andreas Saladin im Buch Schule im Netz (2003) im Text Gestadeck Times Im Kindergarten geht es natürlich nicht um Dinge wie Datenschutz in sozialen Netzwerken, das ist zu kompliziert. Aber schon im Vorschulalter können Kinder entdecken, dass zum Beispiel Bilder, Filme oder digitale Spiele nicht die Wirklichkeit darstellen.
Von Friederike Tilemann im Text «Neue Medien bieten Kindern neue Chancen» (2013) Es genügt aber, wenn Menschen ab sechzehn Jahren damit arbeiten. Wir müssen die Kinder nicht an den Computer heranführen. In meinen Augen ist es wahnwitzig, welche absurden Argumente wir uns ständig aus den Fingern saugen, um die mediale Praxis zu rechtfertigen, die wir heute haben. Der Kinderkanal zum Beispiel hat die grösste Gewaltdichte aller Sendungen. Die grösste! Nach den Kindersendungen kommen die Nachrichten, Westernfilme sind dagegen ziemlich harmlos.
Von Manfred Spitzer, Patrick Imhasly, Theres Lüthi im Text «Wir brauchen keine Computer in der Schule» (2008) Nachgewiesen ist weiterhin: Wer schon
als Kleinkind viel Zeit vor Bildschirmmedien
verbringt, zeigt in der Grundschule
vermehrt Störungen der Sprachentwicklung
und Aufmerksamkeitsstörungen,
eine Playstation verursacht nachweislich
schlechte Noten im Lesen und schreiben
sowie Verhaltensprobleme in der Schule,
ein Computer im Kinderzimmer wirkt sich
negativ auf die Schulleistungen aus und im
Jugendalter führen Internet und Computer
zu einer Verringerung der Selbstkontrolle
und zur Sucht.
Von Manfred Spitzer im Text Digitale Demenz (2012) In der Grundschule, also den Klassen eins bis vier, liegen die Dinge meiner Ansicht nach recht einfach: Man braucht keinen Computer. Es gilt in diesem Schulabschnitt, ganz grundlegende Fähigkeiten zu erlernen, wie Lesen, Schreiben, Rechnen, Kenntnisse der Lebenswelt (d.h. der die Kinder umgebenden Sachen und Orte). Ebenfalls gelernt bzw. Geübt werden die noch wichtigeren Fähigkeiten des Zuhörens und Ausredenlassens, des Konzentrierens auf eine Sache, der Disziplin (weder losreden noch losrennen, wann es einem gerade passt) und des Zusammenarbeiten . Hierfür ist die Person des Lehrers als Vorbild und zugleich als Brennpunkt von Konzentration und Aufmerksamkeit die mit Abstand wichtigste Bedingung.
Von Manfred Spitzer im Buch Lernen (2002) im Text Schule auf Seite 419Ihrer Meinung nach sollte «Medienkompetenz» als eigenes Fach eingeführt werden. Ab Kindergartenstufe.
Ja, allerdings mit unterschiedlicher Gewichtung je nach Schulstufe. Spannend ist zur Zeit Folgendes: Angehende Kindergartenlehrpersonen haben teilweise das Gefühl, sie würden den Erstkontakt der Kinder mit Medien herstellen. Dabei kommen heute schon Zweijährige mit Tablets und Smartphones in Berührung. Deshalb gilt: Wenn die Kinder in den Kindergarten kommen, haben sie bereits Medienerfahrung. Selbst Informatik kann ich auf einer sehr heruntergebrochenen Stufe in der Primarschule oder im Kindergarten unterrichten. Ein Kind, das ein Spiel mit starren Spielregeln spielt, befolgt eigentlich ein Programm. Ich kann in der frühen Primarschule sagen: «Wie könnte man die Spielregeln ändern? Was würde dann mit dem Spiel geschehen?» - Und schon fangen die Zusammenhänge an.
Von Beat Döbeli Honegger, Fabienne Schmuki im Text Smartphones im Chindsgi (2013) Ja, allerdings mit unterschiedlicher Gewichtung je nach Schulstufe. Spannend ist zur Zeit Folgendes: Angehende Kindergartenlehrpersonen haben teilweise das Gefühl, sie würden den Erstkontakt der Kinder mit Medien herstellen. Dabei kommen heute schon Zweijährige mit Tablets und Smartphones in Berührung. Deshalb gilt: Wenn die Kinder in den Kindergarten kommen, haben sie bereits Medienerfahrung. Selbst Informatik kann ich auf einer sehr heruntergebrochenen Stufe in der Primarschule oder im Kindergarten unterrichten. Ein Kind, das ein Spiel mit starren Spielregeln spielt, befolgt eigentlich ein Programm. Ich kann in der frühen Primarschule sagen: «Wie könnte man die Spielregeln ändern? Was würde dann mit dem Spiel geschehen?» - Und schon fangen die Zusammenhänge an.
Es stellt sich die Frage, in welchem Alter Kinder sich (erstmals) mit Computern beschäftigen sollen. "Computerpädagogen" fordern den Einsatz von Multimedia bereits in der Vorschule und sogar im Kindergarten. Es gibt Befunde, wonach Drei- und Vierjährige schon mit der Maus umgehen können und die Bedienung des Grafiktabletts oder des Touchscreens den Kleinen kaum Schwierigkeiten bereitet. Wenn es nach Seymour Papert (Erfinder der Programmiersprache Logo und Begründer der Turtle-Geometrie) geht, können auch schon Babys am Computer Denkvorgänge üben. Kleinkinder würden nach Papert schnell die Logik eines Programms begreifen, wie er bereits in den späten 1970er-Jahren in Aufsehen erregenden Versuchen nachwies, in deren Mittelpunkt programmierbare Vor- und Rückwärtsbewegungen der Bodenschildkröte standen. Die Entwicklung scheint ihm vielleicht Recht zu geben, denn heutzutage bekommt bald nach der Geburt so mancher Säugling seinen ersten Computer etwa in Form einer sensorgesteuerten Überwachungseinrichtung mit passendem Stofftier, das auf Berührungen und Stimme reagiert.
Von Anton Reiter im Buch 20 Jahre Schulinformatik in Österreich (2005) Zitationsgraph
Zitationsgraph (Beta-Test mit vis.js)
Zeitleiste
35 Erwähnungen
- Die Schule neu denken - Eine Übung in praktischer Vernunft (Hartmut von Hentig) (1993)
- The Connected Family - Bridging the Digital Generation Gap (Seymour Papert) (1996)
- Lernen mit Mausklick - Computer in der Grundschule (Hartmut Mitzlaff) (1997)
- Potenzen des Computers für das Lesen- und Schreibenlernen - Beitrag zum gemeinsamen Symposion des Instituts für Pädagogik der Universität Stettin und der Technischen Universität Berlin (Elke Schröter) (1999)
- LogOut - Warum Computer nichts im Klassenzimmer zu suchen haben und andere High-Tech-Ketzereien (Clifford Stoll) (1999)
- Computer im Kindergarten - Spielend lernen - lernend spielen in einer virtuellen Welt (Katharina Bissegger, Markus L. Stettler) (2001)
- Squeak, Open Personal Computing and Multimedia (Mark Guzdial, Kimberly M. Rose) (2001)
- Computers and Squeak as Environments for Learning (John Steinmetz)
- Computermacht und Gesellschaft - Freie Reden (Joseph Weizenbaum) (2001)
- 7. Computer und Schule (1990)
- Lernen - Gehirnforschung und die Schule des Lebens (Manfred Spitzer) (2002)
- Was macht der Computer mit dem Kind? - Kinder im Medienzeitalter begleiten, fördern und schützen (Thomas Feibel) (2002)
- Wir sind drin. Kinder im Internet - Ein Film in acht Begegnungen (Otto Schweitzer) (2003)
- Begleitheft zum Film (Regina Decker, Christine Feil, Otto Schweitzer)
- 1. Begegnung 1: Kommunikationsmedium - Ins Internet mit drei Jahren
- Schule im Netz - Chancen und Gefahren (Forum Helveticum, Paolo Barblan, Arnold Koller) (2003)
- Gestadeck Times - Ein kritischer Blick zurück (Andreas Saladin)
- Ein Netz für Kinder - Surfen ohne Risiko? - Ein praktischer Leitfaden für Eltern und Pädagogen (Ulrike Behrens, Andrea Kallweit, Ute Leidig, Friedemann Schindler, Deborah Woldemichael) (2004)
- Vorsicht Bildschirm! - Elektronische Medien, Gehirnentwicklung, Gesundheit und Gesellschaft (Manfred Spitzer) (2005)
- 20 Jahre Schulinformatik in Österreich - und IKT-Einsatz im Unterricht (Anton Reiter) (2005)
- Schulen: Weg vom Netz? - Warum der Einsatz von Computern in der Schule kontraproduktiv sein kann (Matthias W. Zehnder) (2006)
- Lebensrealität statt Computerbildung - Der PC im Klassenzimmer wird immer mehr in Frage gestellt (Matthias W. Zehnder) (2006)
- «Wir brauchen keine Computer in der Schule» (Manfred Spitzer, Patrick Imhasly, Theres Lüthi) (2008)
- Medienpädagogische Entgegnungen - Eine Auseinandersetzung mit den populären Auffassungen von Prof. Spitzer aus Sicht der Elementarbildung (Norbert Neuß) (2009)
- Ich finde es sinnvoll, wenn Jugendliche auf Facebook sind (Thomas Merz, Helene Arnet) (2012)
- Digitale Demenz (Manfred Spitzer) (2012)
- Digitale Demenz - Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen (Manfred Spitzer) (2012)
- «Neue Medien bieten Kindern neue Chancen» (Friederike Tilemann, Reto Knobel) (2013)
- brennpunkt Ausgabe 09.05.2013 - Tablet-PCs und andere WLAN-Geräte: Ein Bildungs- und Gesundheitsrisiko für Kinder und Jugendliche (Diagnose Funk) (2013)
- Smartphones im Chindsgi (Beat Döbeli Honegger, Fabienne Schmuki) (2013)
- Computer-Kids - Rundschau-Beitrag vom 9.10.2013 (2013)
- Rundschau-Theke mit Beat W. Zemp (Beat W. Zemp, Susanne Wille) (2013)
- Medien-Kids - Bewusst umgehen mit allen Medien - von Anfang an (Eveline Hipeli) (2014)
- 9. Medien werfen Fragen auf
- Die Lüge der digitalen Bildung - Warum unsere Kinder das Lernen verlernen (Gerald Lembke, Ingo Leipner) (2015)
- 2. Brillante Babys - Die Sehnsucht nach dem perfekten Kind - oder warum Babys vorm Bildschirm verkümmern …
- 3. Kreuzfeuer der Werbung - Wie Kinder zu unkritischen Konsumenten werden - beschleunigt durch digitale Medien
- 4. Impulskontrolle - Warum Verzicht glücklich macht - und digitale Medien das verhindern
- 5. Denken lernen - Wie wir uns auf den Weg machen, die Welt zu verstehen
- 6. Digital schnell entwurzelt - Warum uns Tablets nicht auf die Stürme des Lebens vorbereiten
- Alle mal runterfahren (Nicole Althaus, Gina Bachmann, Ladina Triaca) (2024)