Das Ich und das Es |
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Zusammenfassungen
Die programmatische Schrift Das Ich und das Es setzte die Gedankengänge von Jenseits des Lustprinzips fort. Freud will nun seine bisherige Modellvorstellung vom "psychischen Apparat" verändern, wie er ihn im Schlusskapitel der Traumdeutung entworfen hatte. Dieser ist aus drei Systemen oder "Instanzen" aufgebaut: "Unbewusst", "Vorbewusst" und "Bewusst". Zwischen den Systemen "Unbewusst" (dem "Verdrängten") und "Vorbewusst" nimmt Freud eine "Zensur" an, die den unbewussten Inhalten und Vorgängen nicht erlaubt, ohne vorherige Umwandlung im Sinne einer "Kompromissbildung" ins Vorbewusste zu gelangen. Die vorbewussten Regungen und Inhalte sind zwar nicht aktuell bewusst, jedoch ohne weitere Umwandlungen dem Bewusstsein zugänglich. Diese Theorie wird auch als die "erste Topik" bezeichnet. Freud argumentiert hier aus der Perspektive des Unbewussten (Verdrängten), das er zugleich als kreative seelische Macht anerkennt. Die "zweite Topik" unterscheidet die Instanzen "Ich", "Es" und "Über-Ich". Durch die Erkenntnis unbewusster Abwehrmechanismen im Dienste der Gesamtpersönlichkeit rückt nun das "Ich" ins Zentrum der Betrachtung. Das "Es" ist Reservoir der Triebe, der angeborenen wie der verdrängten, die mit "Ich" und "Über-Ich" in Konflikt treten. Diese haben sich ihrerseits entwicklungsgeschichtlich aus dem "Es" heraus entwickelt. Das "Über-Ich" ist die Instanz des Gewissens, die vor allem durch Verinnerlichung elterlicher Gebote und Verbote entsteht und Triebverzicht fordert. Das "Ich" als Vermittlungsinstanz ist von drei Seiten bedroht: "Von der Aussenwelt her, von der Libido des 'Es' und von der Strenge des 'Über-Ichs'". Die Zielsetzung der psychoanalytischen Therapie ist dementsprechend auf eine Stärkung des "Ich" ausgerichtet: Der Neurotiker soll autonom werden und sich von psychischen Zwängen befreien, unter denen sein "Ich" leidet.
Von Klappentext im Buch Das Ich und das Es (1923) Dieses Buch erwähnt ...
Begriffe KB IB clear | Es (Freud) , Ich (Freud) |
Dieses Buch erwähnt vermutlich nicht ...
Nicht erwähnte Begriffe | Über-Ich (Freud) |
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Zitationsgraph
Zitationsgraph (Beta-Test mit vis.js)
8 Erwähnungen
- Fühlen - Denken - Handeln - Die neurobiologischen Grundlagen des menschlichen Verhaltens (Gerhard Roth) (2001)
- Bildung in der Digitale - Eine Untersuchung der Bildungsrelevanz virtueller Welten (Benedikta Neuenhausen) (2002)
- Aus Sicht des Gehirns (Gerhard Roth) (2003)
- 8. Ich und Es
- Beobachtungen der Realität - Die Frage nach der Wirklichkeit im Zeitalter der Neuen Medien (2007)
- Die Kunst, kein Egoist zu sein (Richard David Precht) (2010)
- Wie das Gehirn die Seele macht (Gerhard Roth, Nicole Strüber) (2013)
- Resonanz - Eine Soziologie der Weltbeziehung (Hartmut Rosa) (2016)
- Autonom und mündig am Touchscreen (Ralf Lankau) (2021)
- 6. Von Stroh zu Gold und wieder zu Stroh? - Die Einsozialisierung der jungen Generation in das digitale Zeitalter (Christine Bär)
Co-zitierte Bücher
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Eine Einführung in die Kommunikationswissenschaft
(K. Merten, Siegfried J. Schmidt, S. Weischenberg) (1994) Bei amazon.de anschauenJenseits des Lustprinzips
(Sigmund Freud) (1920)Phänomenologie des Geistes
(Hegel)Sein und Zeit
(Martin Heidegger)Das Kapital
(Karl Marx)Negative Dialektik
(Theodor W. Adorno) (1984)Wir haben immer mehr und werden nicht glücklicher. Was können wir tun?
(Mathias Binswanger) (2006)Zum Bildungswert des Internet
(Winfried Marotzki, Dorothee M. Meister, Uwe Sander) (2000) Bei amazon.de anschauenBibliographisches
Beat und dieses Buch
Beat hat dieses Buch während seiner Assistenzzeit an der ETH Zürich ins Biblionetz aufgenommen. Die bisher letzte Bearbeitung erfolgte während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule. Beat besitzt weder ein physisches noch ein digitales Exemplar. Aufgrund der wenigen Einträge im Biblionetz scheint er es nicht wirklich gelesen zu haben. Es gibt bisher auch nur wenige Objekte im Biblionetz, die dieses Werk zitieren.