Subjekt und SelbstmodellDie Perspektivität phänomenalen Bewußtseins vor dem Hintergrund einer naturalistischen Theorie mentaler Repräsentation.
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Zusammenfassungen
Wodurch werden meine Gefühle, meine sinnlichen Wahrnehmungen und meine Gedanken auf der Ebene des phänomenalen Erlebens zu meinen Gefühlen, Wahrnehmungen und Gedanken?
Das philosophische Kernproblem dieses Buchs ist das, was heute häufig als die Frage nach der »Subjektivität des Mentalen« bezeichnet wird: Die Tatsache, daß unsere bewußten Überzeugungen, Wünsche, Gefühle und Sinnesempfindungen immer an ein »Ich« gebunden zu sein scheinen, an eine Art phänomenalen Mittelpunkt des inneren Erlebens, welcher sich objektiven Beschreibungen zumindest teilweise - und vielleicht sogar aus prinzipiellen Gründen - zu entziehen scheint. Metzinger untersucht außerdem die Frage, was es eigentlich heißt, daß diese inneren Zustände Bewußtseinszustände sind und daß viele von ihnen einen ganz spezifischen qualitativen Gehalt besitzen. Das phänomenale Selbst und die Rolle, die es in der Strukturierung des sich aus diesen Zuständen aufbauenden Bewußtseinsraums spielt, bilden das zentrale Thema des vorliegenden Textes. Dabei geht es Metzinger auch um ein besseres Verständnis derjenigen Eigenschaft unseres phänomenalen Bewußtseins, die der bekannte amerikanische Philosoph Thomas Nagel als seine Perspektivität bezeichnet hat. Was für den strukturellen Aufbau des Gesichtsfeldes und des visuellen Modells der Wirklichkeit gilt, trifft in einem umfassenderen Sinn auch auf unseren phänomenalen Raum als Ganzen zu: Unser gesamtes Bewußtsein ist um einen Mittelpunkt herum aufgebaut, weil es ein zentriertes Bewußtsein ist. Dieser unhintergehbare Mittelpunkt unseres inneren Erlebnisraums ist das phänomenale Selbst, und es ist verantwortlich für die »Perspektivität« unseres mentalen Innenlebens. Unsere innere Biographie ist perspektivisch, weil sie fast immer an ein Erlebnissubjekt gebunden ist, dessen Biographie sie ist. Die Feinstruktur phänomenalen Bewußtseins besser zu verstehen und zu untersuchen, ob Selbstbewußtsein - so wie wir alle es erleben - einer analytisch-naturalistischen Erklärungsstrategie zugänglich sein könnte, ist das zentrale Anliegen der hier vorgetragenen Überlegungen.
Das Buch versucht unter Anschluß an die Diskussion in der analytischen Philosophie des Geistes erste begriffliche Bausteine für das Fundament einer philosophischen Theorie des Selbstbewußtseins zu entwickeln. Dabei werden auch Erkenntnisse aus den empirischen Einzelwissenschaften - also etwa den Neuro- und Kognitionswissenschaften und der »Künstliche-Intelligenz«-Forschung - in die Überlegungen mit einbezogen. Angesichts der Flut neuer Erkenntnisse über die Mechanismen der Informationsverarbeitung im menschlichen Gehirn und der rasanten Fortschritte auf seiten der empirischen Bewußtseinsforschung ist der Autor um eine interdisziplinäre Öffnung der Philosophie bemüht und versucht eine neue, empirisch plausible und für zukünftige Entwicklungen offene Perspektive auf das klassische philosophische Problem des Selbstbewußtseins zu eröffnen. Metzinger will die begrifflichen Grundlinien einer naturalistischen Theorie der Subjektivität anbieten, die nicht mit den vielen neuen Erkenntnissen aus den Einzeldisziplinen kollidiert und dabei trotzdem dem phänomenologischen und qualitativen Reichtum unserer inneren Zustände gerecht wird.
Von Klappentext im Buch Subjekt und Selbstmodell (1993) Kapitel
- 1. Auf dem Weg zu einer neuen Theorie des Geistes (Seite 13 - 46)
- 2. Mentale Repräsentation und phänomenale Zustände (Seite 47 - 150)
- 3. Die Selbstmodell Theorie der Subjektivität (Seite 151 - 209)
- 4. Fledermäuse, objektive Selbste und die Irreduzibilität der Innenperspektive (Seite 210 - 240)
- 5. Vom Subjekt zum Selbstmodell: Perspektivität ohne Ego (Seite 241 - 291)
Dieses Buch erwähnt ...
Personen KB IB clear | Daniel C. Dennett , Hubert L. Dreyfus , S. Dreyfus , John C. Eccles , Jerry Fodor , Donald Hebb , Douglas Hofstadter , Joseph Le Doux , Benjamin Libet , Thomas Metzinger , Karl R. Popper , Oliver Sacks , John R. Searle , Alan Turing , Ludwig Wittgenstein | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Begriffe KB IB clear | Bewusstseinconsciousness , Biologiebiology , Hopfieldnetz , Informationinformation , Informationsverarbeitunginformation processing , Intelligenzintelligence , Künstliche Intelligenz (KI / AI)artificial intelligence , Leib-Seele-Problem , Neurobiologie , Philosophiephilosophy , Repräsentationrepresentation , Solipsismus , Subjektivitätsubjectivity , Turing-Maschineturing machine | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Zeitleiste
4 Erwähnungen
- Neurowissenschaften und Philosophie (Michael Pauen, Gerhard Roth) (2001)
- Grundprobleme der Philosophie des Geistes und die Neurowissenchaften (Michael Pauen)
- Psychopathologie des Selbstkonstrukts (Kai Vogeley)
- Aus Sicht des Gehirns (Gerhard Roth) (2003)
- 8. Ich und Es
- Digitale Aufklärung - Warum uns das Internet klüger macht (Ossi Urchs, Tim Cole) (2013)
Co-zitierte Bücher
Das Gehirn und seine Wirklichkeit
Kognitive Neurobiologie und ihre philosophischen Konsequenzen
(Gerhard Roth) (1994)Die neurobiologischen Grundlagen des menschlichen Verhaltens
(Gerhard Roth) (2001)Volltext dieses Dokuments
Subjekt und Selbstmodell: Volltext des Buches als PDF-Datei (: , 2232 kByte; : Link unterbrochen? Letzte Überprüfung: 2020-11-28 Letzte erfolgreiche Überprüfung: 2019-10-11) |
Bibliographisches
Titel | Format | Bez. | Aufl. | Jahr | ISBN | ||||||
Subjekt und Selbstmodell | D | Paperback | - | 2 | 1999 | 3897850818 | |||||
Subjekt und Selbstmodell | D | - | vergriffen | 1 | 1993 | - |
Beat und dieses Buch
Beat hat dieses Buch während seiner Assistenzzeit an der ETH Zürich ins Biblionetz aufgenommen. Die bisher letzte Bearbeitung erfolgte während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule. Beat besitzt kein physisches, aber ein digitales Exemplar. Eine digitale Version ist auf dem Internet verfügbar (s.o.). Es gibt bisher nur wenige Objekte im Biblionetz, die dieses Werk zitieren.