Selbstständiges Lernen und Individualisierung von untenAlte und neue Medien als Herausforderung und Hilfe in der Grundschule
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Zusammenfassungen
Wer einen Hammer hat, dem wird die Welt zum Nagel. Ähnliches lässt sich über Computer im Unterricht sagen. Die Didaktische Entwicklungs- und Prüfstelle für Lernsoftware Primarstufe (FB 2) verfolgt einen anderen Ansatz. Sie entwickelt ihre Kriterien aus Anforderungen an guten Unterricht. Selbstständiges Lernen zu fördern ist der eine Anspruch, den Unterschieden zwischen den Kindern gerecht zu werden der zweite.
Allerdings: Eine Differenzierung durch die Lehrerin überfordert diese, wenn man an die vielfältig differierenden Lernvoraussetzungen schon am Schulanfang denkt. Keine Lehrerin kann für jedes Kind ein maßgeschneidertes Programm entwerfen. Aber muss sie es - ja, soll sie es überhaupt?
Nimmt man das Prinzip des selbstständigen Lernens ernst, gibt es eine Alternative: Die Kinder selbst wählen ihre Aufgaben, bestimmen Inhalte und Lernwege. Bieten Computer-Programme hier Vorteile gegenüber anderen Medien? In bestimmten Bereichen ja - jedenfalls im Prinzip: als Werkzeug (Textverarbeitung, Datenbank, "Sprechende Anlauttabelle"), als Simulation (z. B. sozialer und technischer Vorgänge), auch als Übungsprogramm - wenn es Leerstellen enthält, z. B. um eigene Wörter einzugeben, und alternative Einstellungen, um die Schwierigkeit der Aufgabe zu verändern.
Die meisten Programme allerdings nutzen die besonderen technischen Möglichkeiten des Computers nicht. Sie kopieren lediglich traditionelle Aufgabenformen auf den Bildschirm und suchen nach einer attraktiven Verpackung (Farbe, Bewegung, Töne). Zu beachten ist darüber hinaus ein weiteres Ergebnis der Analysen der Didaktischen Entwicklungs- und Prüfstelle: Der Nutzen eines Programms ist konzept- und kontextabhängig. Entgegen vielfach geäußerten Hoffnungen (oder Befürchtungen...) wirkt Software nicht situations-neutral. Die didaktische Konzeption der Lehrperson und die pädagogische Kultur des Klassenzimmers prägen, wie das Medium Computer, wie ein konkretes Programm eingesetzt und wie es von den SchülerInnen wahrgenommen wird. Deshalb enthält der vorgestellte Band nicht nur Kriterien für die Beurteilung von Software (in den Bereichen Schriftsprache, Mathematik, Sachunterricht), sondern vor allem kommentierte Beispiele für einen gelungenen Einsatz in konkreten Kontexten.
Von Klappentext im Buch Selbstständiges Lernen und Individualisierung von unten (2003) Allerdings: Eine Differenzierung durch die Lehrerin überfordert diese, wenn man an die vielfältig differierenden Lernvoraussetzungen schon am Schulanfang denkt. Keine Lehrerin kann für jedes Kind ein maßgeschneidertes Programm entwerfen. Aber muss sie es - ja, soll sie es überhaupt?
Nimmt man das Prinzip des selbstständigen Lernens ernst, gibt es eine Alternative: Die Kinder selbst wählen ihre Aufgaben, bestimmen Inhalte und Lernwege. Bieten Computer-Programme hier Vorteile gegenüber anderen Medien? In bestimmten Bereichen ja - jedenfalls im Prinzip: als Werkzeug (Textverarbeitung, Datenbank, "Sprechende Anlauttabelle"), als Simulation (z. B. sozialer und technischer Vorgänge), auch als Übungsprogramm - wenn es Leerstellen enthält, z. B. um eigene Wörter einzugeben, und alternative Einstellungen, um die Schwierigkeit der Aufgabe zu verändern.
Die meisten Programme allerdings nutzen die besonderen technischen Möglichkeiten des Computers nicht. Sie kopieren lediglich traditionelle Aufgabenformen auf den Bildschirm und suchen nach einer attraktiven Verpackung (Farbe, Bewegung, Töne). Zu beachten ist darüber hinaus ein weiteres Ergebnis der Analysen der Didaktischen Entwicklungs- und Prüfstelle: Der Nutzen eines Programms ist konzept- und kontextabhängig. Entgegen vielfach geäußerten Hoffnungen (oder Befürchtungen...) wirkt Software nicht situations-neutral. Die didaktische Konzeption der Lehrperson und die pädagogische Kultur des Klassenzimmers prägen, wie das Medium Computer, wie ein konkretes Programm eingesetzt und wie es von den SchülerInnen wahrgenommen wird. Deshalb enthält der vorgestellte Band nicht nur Kriterien für die Beurteilung von Software (in den Bereichen Schriftsprache, Mathematik, Sachunterricht), sondern vor allem kommentierte Beispiele für einen gelungenen Einsatz in konkreten Kontexten.
Kapitel
- Computer in der Schule - Didaktischer Fortschritt oder blosse Beschäftigungstherapie? (Seite 17 - 23) (Erika Brinkmann)
- Lesen auf eigenen Wegen - mit Büchern und am Bildschirm - Erfahrungen aus dem Schweizer Forschungsprojekt "Lernen im Kontext neuer Medien" (Seite 31 - 40) (Andrea Bertschi-Kaufmann)
- «Ich wollte mal was Neues probieren» - Dreimal Computereinsatz im Sachunterricht oder über die Notwendigkeit der Anschlussfähigkeit von Lernsoftware für den Grundschulunterricht (Seite 41 - 49) (Friedrich Gervé)
- Vom Edutainment zur kreativen Herausforderung - Der Computer als Werkzeug im offenen Unterricht (Seite 50 - 73) (Falko Peschel)
- Schulen ans Netz - Beispiele aus der Praxis (Seite 74 - 92) (Erika Brinkmann)
- Ketten-Geschichten im Netz (Seite 93 - 98) (Susanne Gölitzer)
- Der Computer in der Grundschule - oder: Was sollen diese Knirpse denn damit anfangen? (Seite 116 - 120) (Berthold Halbwachs)
- StudentInnen organisieren ihre Ausbildung selbst - Ein Konzept zur Einbindung neuer Medien in eine Lernwerkstatt (Seite 188 - 192) (Nina Bode-Kirchhoff)
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Zitate im Buch
Der Gebrauch von Schriftsprache hat eine neue Dimension bekommen. Grundschulkinder üben nicht mehr für ein Diktat oder für die bessere Note. Sie schreiben, dank E-Mail, weil es ihnen Spaß macht und weil sie die Sprache als Mittel zum Ausdruck ihres Lebensgefühls neu entdeckt haben.
Von Berthold Halbwachs im Buch Selbstständiges Lernen und Individualisierung von unten (2003) im Text Der Computer in der Grundschule Lernsoftware für Kinder sollte den Anspruch erfüllen, dass Kinder etwas lernen können, was sie noch nicht oder noch nicht so gut beherrschen. Dieser Satz scheint banal - schaut man sich aber die aktuellen Computerprogramme für Grundschulkinder etwas genauer an, wird schnell deutlich, dass die meisten Programme selbst dieser schlichten Anforderung nicht genügen.
Von Erika Brinkmann im Buch Selbstständiges Lernen und Individualisierung von unten (2003) im Text Computer in der Schule auf Seite 21Bei den Überlegungen, ob und wie man Lernsoftware im Unterricht einsetzen bzw. Eltern bestimmte Programme empfehlen kann, muss die fachliche und didaktische Qualität der Programme mit berücksichtigt werden – und die Software muss tatsächlich geeignet sein, das Lernen der Kinder zu unterstützen, will man sich dabei nicht mit einer Beschäftigungstherapie für Kinder ohne Lernprobleme begnügen.
Von Erika Brinkmann im Buch Selbstständiges Lernen und Individualisierung von unten (2003) im Text Computer in der Schule Es reicht eben nicht aus, einzelne Übungen herkömmlicher Arbeitsblätter auf den Computer zu übertragen und mit bunten, beweglichen und evtl. sprechenden Figuren zu versehen, motivierende Fische über den Bildschirm schwimmen oder Löwen mit dem Schwanz wedeln zu lassen, nach einzelnen Übungen Belohnungsspielchen anzubieten oder die Aufgaben in ein Abenteuerspiel einzubetten. Solche Motivationskniffe sind eine Zeit lang für Kinder attraktiv, die eigentlich keine besonderen Schwierigkeiten haben und die immer wiederkehrenden Übungen lieber am bunten und animierten Bildschirm abarbeiten als auf einem schlichten Arbeitsblatt.
Von Erika Brinkmann im Buch Selbstständiges Lernen und Individualisierung von unten (2003) im Text Computer in der Schule auf Seite 21Zitationsgraph
Zitationsgraph (Beta-Test mit vis.js)
3 Erwähnungen
- Lehren und Lernen mit neuen Informations- und Kommunikationstechnologien I - Beiträge zur Lehrerbildung 1/2003 (2003)
- Zeitschrift für Heilpädagogik 4/06 (2006)
- Kompetenzprofile für einen E-Learning-unterstützten Unterricht (Joseph Eigenmann)
- Schülerinnen und Lehrpersonen in mediengestützten Lernumgebungen - Zwischen Wissensmanagement und sozialen Aushandlungsprozessen (Melanie Stadermann) (2012)
Volltext dieses Dokuments
StudentInnen organisieren ihre Ausbildung selbst: Artikel als Volltext (: , 81 kByte) | |
Vom Edutainment zur kreativen Herausforderung: Artikel als Volltext (: , 1301 kByte) | |
"Ich wollte mal was Neues probieren": Artikel als Volltext (: , 828 kByte) | |
Schulen ans Netz: Artikel als Volltext (: , 1902 kByte) | |
Der Computer in der Grundschule: Artikel als Volltext (: , 23 kByte) | |
Lesen auf eigenen Wegen - mit Büchern und am Bildschirm: Artikel als Volltext (: , 131 kByte) | |
Computer in der Schule: Artikel als Volltext (: , 427 kByte) |
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Beat und dieses Buch
Beat war Co-Leiter des ICT-Kompetenzzentrums TOP während er dieses Buch ins Biblionetz aufgenommen hat. Die bisher letzte Bearbeitung erfolgte während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule. Beat besitzt ein physisches, aber kein digitales Exemplar.