Korrelation bedeutet nicht Kausalität
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Bemerkungen
Der vermutete ursächliche Zusammenhang ist zwar plausibel, aber Korrelationen allein sagen noch nichts über Ursache und Wirkung!
Von Manfred Spitzer im Text Groß in Facebook, klein im Gehirn? (2012) "Aus X folgt Y!" ist ebenso dumm
wie "Aus Y folgt X!", wenn es auf
Z ankommt. Deshalb gewinnt immer
das Dumme, egal, wer gewinnt.
Von Gunter Dueck im Text Korrelatalschaden! Egal wie! Das Verwechseln von Kausalität und Korrelation grassiert so stark in den Gehirnen, dass man fast von kollektivem Wahnsinn sprechen könnte.
Von Gunter Dueck im Buch Dueck's Panopticon (2007) auf Seite 10Eine Korrelation bedeutet überhaupt nicht, dass zwischen den beiden Grössen X und Y eine Kausalbeziehung besteht, auch wenn Sie sich alle Arme und Beine ausreissen. Es geht meist darum, das Zugrunde liegende zu verändern.
Von Gunter Dueck im Text Korrelatalschaden! Egal wie! Die Vermischung von Zusammenhängen und Ursache-Wirkungs-Beziehungen ist eine der
bedeutendsten Fehlerquellen bei der Interpretation psychologischer und allgemein
sozialwissenschaftlicher Studien (vgl. z.B. Bauer, Gigerenzer, & Krämer, 2014).
Von Markus Appel, Constanze Schreiner im Text Leben in einer digitalen Welt: Wissenschaftliche Befundlage und problematische Fehlschlüsse (2015) Nicht jede Korrelation zwischen zwei Dingen bedeutet zwangsläufig, dass eins das andere verursacht. Eine Korrelation zeigt lediglich an, dass eine Beziehung zwischen zwei Faktoren besteht - nennen wir sie X und Y -, sagt jedoch nichts über die Richtung dieser Beziehung aus. Es ist möglich, dass X die Ursache für Y ist; genauso gut könnte aber auch Y die Ursache für X sein; und schließlich wäre es auch denkbar, dass X und Y beide durch einen dritten Faktor Z verursacht werden.
Von Steven D. Levitt, Stephen J. Dubner im Buch Freakonomics (2005) im Text Überraschende Antworten auf alltägliche Lebensfragen Oft wird aus einer positiven oder negativen Korrelation auf eine positive oder negative Kausalbeziehung geschlossen. Das ist nicht immer richtig. Es gibt zum Beispiel bei erwachsenen Männern eine bemerkenswerte negative Korrelation zwischen dem Einkommen und der Zahl der Haare auf dem Kopf. Aber weder sind die Haare für das Einkommen noch ist das Einkommen für die Haare verantwortlich zu machen - diese negative Korrelation kommt dadurch zustande, dass beide Variablen von einer dritten Variablen, dem Lebensalter, abhängen: mit wachsendem Alter nimmt das Einkommen zu, und die Haare fallen aus. Bei der Interpretation von Korrelationen ist also immer darauf zu achten, dass man keine dritte, eigentlich kausale Variable übersieht.
Von Walter Krämer in der Zeitschrift Statistik (2006) im Text Grundkurs Statistik Findet man in solchen Studien einen Zusammenhang (d.h. eine statistische Korrelation) zwischen Fernsehkonsum und beispielsweise Körpergewicht, so ist ein solcher Zusammenhang prinzipiell mit Vorsicht zu interpretieren. Keineswegs zeigt der Zusammenhang schon Ursache und Wirkung, also dass Fernsehen dick macht. Es könnte auch sein, dass dicke Menschen lieber fernsehen, und dass es aus diesem Grund einen Zusammenhang zwischen Fernsehkonsum und Übergewicht gibt. Eine Korrelation zwischen A und B kann also erstens heißen, dass A durch B verursacht wird oder zweitens B durch A. Zudem gibt es drittens noch die Möglichkeit, dass etwas ganz anderes, nennen wir es C, einen Einfluss sowohl auf A als auch auf B hat und es deswegen nur so scheint, dass A mit B zusammenhängt.
Von Manfred Spitzer im Buch Vorsicht Bildschirm! (2005) im Text Körperliche Gesundheit auf Seite 14Einträge in Beats Blog
Erwähnungen auf anderen Websites im Umfeld von Beat Döbeli Honegger
Website | Webseite | Datum |
---|---|---|
Argumente gegen das Digitale in der Schule | Vorsicht vor monkausaler Verallgemeinerung | 05.02.2013 |
Zitationsgraph
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Zeitleiste
41 Erwähnungen
- Smartphones - so ungefährlich wie Kartoffeln? - Über vermeintliche neue wissenschaftliche Erkenntnisse zur Ungefährlichkeit von Bildschirmmedien und unverantwortlichen Lobbyismus (Manfred Spitzer)
- So lügt man mit Statistik (Walter Krämer) (2000)
- Vorsicht Bildschirm! - Elektronische Medien, Gehirnentwicklung, Gesundheit und Gesellschaft (Manfred Spitzer) (2005)
- Argumentieren - Trainingsbuch für Beruf und Alltag (Andreas Edmüller, Thomas Wilhelm) (2005)
- 4. HighPower-Argumente und LowPower-Argumente: Aus Erfahrung gut - Wie Sie Ihren Standpunkt wirkungsvoll verteidigen können
- Freakonomics - A Rogue Economist Explores The Hidden Side Of Everything (Steven D. Levitt, Stephen J. Dubner) (2005)
- Überraschende Antworten auf alltägliche Lebensfragen
- 4. Wo sind all die Kriminellen geblieben?
- 5. Was kennzeichnet perfekte Eltern?
- Wie wäre es, gebildet zu sein? - Festrede von Prof. Dr. Peter Bieri (Peter Bieri) (2005)
- Statistik - Zählen und gezählt werden (2006)
- Das ist doch hirnrissig (Mathias Plüss, Stefan Scheytt, Manfred Spitzer) (2006)
- Technologie, Imagination und Lernen - Grundlagen für Bildungsprozesse mit Digitalen Medien (Heidi Schelhowe) (2007)
- Dueck's Panopticon (Gunter Dueck) (2007)
- Visible Learning - A Synthesis of Over 800 Meta-Analyses Relating to Achievement (John Hattie) (2009)
- 1. The challenge
- Schule in der digitalen Welt - Medienpädagogische Ansätze und Schulforschungsperspektiven (Carsten Albers, Johannes Magenheim, Dorothee M. Meister) (2011)
- Handeln und Lernen in einer von Medien mitgestalteten Welt - Handeln und Lernen in einer von Medien mitgestalteten Welt (Gerhard Tulodziecki)
- Media use, face-to-face communication, media multitasking, and social well-being among 8- to 12-year-old girls (Roy Pea, C. Nass, Lynn Meheula, Marcus Rance, Aman Kumar, Holden Bamford, Matthew Nass, Aneesh Simha, Benjamin Stillerman, Steven Yang, Michael Zhou) (2012)
- Groß in Facebook, klein im Gehirn? - Gehirnforschung zu sozialen Netzwerken (Manfred Spitzer) (2012)
- Digitale Demenz - Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen (Manfred Spitzer) (2012)
- Die Hattie-Studie: Der heilige Gral der Didaktik? - Metaanalysen: Nutzen und Grenzen von Allgemeinaussagen in der Bildungsforschung (Hans Brügelmann) (2013)
- Meta-Analysen als Wegweiser? - Zur Rezeption der Studie von Hattie in der Politik. (Georg Lind) (2013)
- Lernen mit big data (Viktor Mayer-Schönberger, Kenneth Cukier) (2014)
- 2. Wandel
- Leben in einer digitalen Welt: Wissenschaftliche Befundlage und problematische Fehlschlüsse - Stellungnahme zur Erwiderung von Spitzer (2015) (Markus Appel, Constanze Schreiner) (2015)
- Die Lüge der digitalen Bildung - Warum unsere Kinder das Lernen verlernen (Gerald Lembke, Ingo Leipner) (2015)
- 6. Digital schnell entwurzelt - Warum uns Tablets nicht auf die Stürme des Lebens vorbereiten
- Mehr als 0 und 1 - Schule in einer digitalisierten Welt (Beat Döbeli Honegger) (2016)
- 12. Argumente gegen die Digitalisierung in der Schule
- Digitales Wissen. Daten und Überwachung (Thomas Christian Bächle) (2016)
- Das metrische Wir - Über die Quantifizierung des Sozialen (Steffen Mau) (2017)
- Technologie in unseren Schulen schadet mehr, als sie nützt (Ralf Lankau, Torsten Engelbrecht) (2017)
- The Book of Why - The New Science of Cause and Effect (Judea Pearl, Dana Mackenzie) (2018)
- Mind over Data
- Faktencheck Grundschule Mai 2018 - Populäre Vorurteile und ihre Widerlegung (Deutscher Grundschulverband) (2018)
- The Great Mental Models - General Thinking Concepts (Shane Parrish, Rhiannon Beaubien) (2019)
- Ein Algorithmus hat kein Taktgefühl - Wo künstliche Intelligenz sich irrt, warum uns das betrifft und was wir dagegen tun können (Katharina A. Zweig) (2019)
- Calling Bullshit - The Art of Skepticism in a Data-Driven World (Carl T. Bergstrom, Jevin D. West) (2020)
- Vom E-Learning zur Digitalisierung - Mythen, Realitäten, Perspektiven (Reinhard Bauer, Jörg Hafer, Sandra Hofhues, Mandy Schiefner, Anne Thillosen, Benno Volk, Klaus Wannemacher) (2020)
- Digitalisierung der Hochschullehre: Was wissen wir wirklich? (Jörn Loviscach)
- Einspruch! - Verschwörungsmythen und Fake News kontern - in der Familie, im Freundeskreis und online (Ingrid Brodnig) (2021)
- Reden - Gute Ideen für bessere Kommunikation (Mikael Krogerus, Roman Tschäppeler) (2021)
- Sammlung «Krogerus & Tschäppeler» (Mikael Krogerus, Roman Tschäppeler)
- The Coming Wave - Technology, Power, and the Twenty-first Century's Greatest Dilemma (Mustafa Suleyman, Michael Bhaskar) (2023)
- Die KI war's! - Von absurd bis tödlich: Die Tücken der künstlichen Intelligenz (Katharina A. Zweig) (2023)
- The great rewiring, unplugged - Is social media really behind an epidemic of teenage mental illness? (Candice L. Odgers) (2024)
- «Ein riesiges Experiment» (Lisa Hegemann) (2024)
- KI und Kausalität (Thomas Brandstetter) (2024)
- Mehr als 0 und 1 bitte! (Beat Döbeli Honegger) (2024)